„Es wird ein Kompromiss!“
Heute gehört. Ohne dass überhaupt klar wäre, was die andere Seite will.
Ehrlich? Echt jetzt? Ein Kompromiss?
Da steckt schon im Wort selbst das drin, was Du nicht willst: Kom = mit, pro = für, miss = Mangel, Fehler
Ein Kompromiss ist ein MANGEL, FÜR den ich mich – MIT anderen oder anderen zuliebe – entscheide.
Was für ein MISS-Erfolg schon im Ansatz der gefundenen „Lösung“.
Ich betone, dass ich Kompromisse nicht per se für Misserfolge oder unannehmbar halte. In vielen Situationen können Kompromisse zu einem friedlicheren Status Quo führen.
Doch wenn ich mich schon im Vorhinein darauf einstelle, dass ich nur einen Kompromiss erwirken kann und nicht das, was ich eigentlich will, dann besiegle ich diesen Kompromiss bereits im Voraus mit meiner eigenen Energie.
Und auch, wenn ich mir erkläre, dass schon alles gut für mich ausgehen wird, ich aber im Grunde nicht daran glaube, weil – es wird ja ein Kompromiss werden – dann ist es zwar möglich, dass es von außen gut aussieht, aber im Inneren sich nicht so anfühlt.
Denn wenn ich einen Kompromiss eingehe, opfere ich immer etwas, das mir wichtig ist. Etwas, das ich will.
Und warum will ich es? Weil ich erkannt habe, dass es für mich wichtig ist. 🤷♀️
Warum ist es für mich wichtig? Weil es mir guttut. Weil das andere, das ich durch den Kompromiss bekommen könnte, mich nicht so glücklich, zufrieden, erfüllt… macht.
Deshalb wäge gründlich ab, bevor Du Dich entscheidest, ob der Kompromiss, der Dir angeboten wird, Dein mangelndes Glück, Deine mangelnde Zufriedenheit, Deine mangelnde Erfüllung… wert ist.
Wäge ab, ob der Status Quo wirklich so viel schlechter ist als das Neue. Der neue Job, die neue Wohnung, die neue Partnerin.
Wenn Du das Gefühl hast Kompromisse machen zu MÜSSEN, um das Neue zu bekommen, ist vielleicht jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um etwas zu verändern.
Oder Du gehst diesen Kompromiss ganz bewusst ein. Um zu erfahren, was er Dir bringt. Um zu erkennen, was Du wirklichwahrhaftig willst. Als Zwischenlösung, weil Du weißt, dass dies nur ein Übergang ist.
Die Gefahr bei letzterer Möglichkeit kann jedoch sein, dass Du Dich mit dem neuen Status Quo zu lange einrichtest, weil wir Menschen zur Bequemlichkeit neigen und Veränderungen meist nicht selbst forcieren – außer es tut weh, physisch oder psychisch.
Im Englischen heißt Kompromiss „compromise“. Das Verb „to compromise“ hat jedoch vielfältige Bedeutungen, wie jemanden oder etwas bloßstellen, gefährden, manipulieren, beeinträchtigen.
Die Etymologie dieses Verbs erklärt: „Das Französische [compromettre] hat aus dem rechtlichen Gebrauch die Bedeutung ‘seine Sache in das Ermessen eines anderen legen, jmdn. in eine kritische Lage bringen (indem man ihn dem Urteil eines Dritten aussetzt)’ entwickelt.“
Allein diese Erklärung zeigt mir, dass ein Kompromiss nicht meiner Auffassung des bewussten Schöpfens entspricht, wenn es um mein Leben geht. Denn ich möchte mein Leben nicht in das Ermessen oder unter das Urteil anderer stellen.
Mein Leben ist kein Kompromiss. Ich folge meiner Seele kompromisslos. Und allein ihr würde ich ein Urteil über das, was für mich gut ist, zutrauen.
Wie ist das bei Dir?
In LOVEinity
Sophia Sabine
❤🤍🕊